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Du weißt, Du bist WIRKLICH WIRKLICH ZU LANGE in China, wenn…

…die Zikaden in den Bäumen der Straße lauter zirpen als Flugzeugmotoren und du es trotzdem nach wenigen Tagen nicht mehr wahrnimmst.

…Angst vor Polizeikontrollen hast, während du mit dem Elektro-Scooter durch die Stadt fährst (wie ein Chinese 😉 ), weil dein Visa abgelaufen ist und daher dein Reisepass und deine Aufenthaltsgenehmigung noch auf dem Amt sind.

…du selbst in Europa aus Reflex erst einmal deinen VPN aktivierst, bevor du Instagram oder Flipboard öffnest.

…4 von 7 deiner KollegenInnen im Büro gerade ihr Smartphone benutzen (vermutlich WeChat nutzen oder etwas zu essen bestellen).

…selbst im Frühstücksraum des Hotels die heißen Melodien des Kenny G. erklingen (Going Home).

…du an einem Samstagmorgen einfach in das Paketzentrum gegenüber deiner Wohnung gehst und dein Paket abholst (Öffnungszeiten: 7-22h), ohne lange zu warten (inmitten von völlig unsortiert aussehenden Paketstapeln) und du nur deine Telefonnummer brauchst, um dich zu identifizieren.

Alle Episoden dieser Serie in chronologischer Reihenfolge:

Was muss ich bei der Reise nach China beachten?

Was muss ich bei der Reise nach China beachten?
Für alle, die in Zukunft planen, nach China zu reisen (was ich absolut empfehlen kann), habe ich eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Reise-Informationen erstellt. Egal, ob es ein kurzer Urlaub, ein geschäftlicher Termin oder ein langfristiger Aufenthalt zwecks Studium oder Arbeit in China ist, diese Regeln gelten für alle, die nach China reisen wollen.

Nur Festland-China
In erster Linie soll es nun um das so genannte Festland-China gehen, also nicht um Hongkong, Taiwan oder Tibet. Denn für die Reise nach Tibet gelten dabei immer noch ganz besondere Bestimmungen, so darf man bspw. nur ab einer Gruppe von vier Personen dort einreisen und braucht einen „einheimischen Fahrer und Reisebegleiter“, der natürlich noch weitere Funktionen hat.

Das benötigt man für die Reise nach China:

  • Reisepass und Visum
  • Auslands-Krankenversicherung
  • Impfungen
  • Flug
  • Hotel
  • Geld

Diese Punkte werden ich nun kurz im Detail erläutern.

Reisepass und Visum
Bevor man eine Reise nach China bucht, sollte man zuerst seinen Reisepass überprüfen. Denn dieser muss bei Einreise nach China noch mind. 6 Monate gültig sein. Ist er das absehbarerweise nicht, müsst ihr einen neuen beantragen. Erst dann könnt ihr auch ein Visum beantragen. Für die Beantragung des Visums benötigt ihr eure Flugtickets und Hotelbuchung(en) für den gesamten Aufenthalt oder eine Einladung eines in China lebenden Bekannten (Chinese oder Ausländer). Tipp: Bei booking.com gibt es viele Hotels mit kostenloser Stornierung und bei den amerikanischen Airlines kann man Flüge innerhalb von 24 Stunden nach Kauf wieder stornieren und bekommt 100% des Geldes zurück. Das Visum hat immer 2 Fristen: Zunächst habt ihr eine Frist von 3 Monaten, innerhalb der ihr einreisen dürft. Aus diesem Grund kann man das Visum erst relativ kurz vor dem Antritt der Reise beantragen. Die zweite Frist gibt dann an, wie lange ihr in China bleiben dürft, z.B. 30 Tage oder 180 Tage (6 Monate).

Auslands-Krankenversicherung
Da China offensichtlich nicht in der EU liegt, muss man als Europäer eine zusätzliche Krankenversicherung für den Aufenthalt in China abschließen. Für einen Kurzaufenthalt bis zu 6 Wochen reicht dabei eine einfache Versicherung, die knapp 10 Euro im Jahr kostet (und auch für andere Reesen genutzt werden kann). Für längerer Aufenthalte gibt es unterschiedliche Stufen, doch die meisten Tarife beginnen so bei 30 Euro im Monat.

Impfungen
Als Reiseimpfung werden Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalten oder besonderer Exposition auch Hepatitis B, Tollwut sowie Japanische Enzephalitis und Typhus vom Auswärtigen Amt empfohlen. In den südlichen Provinzen gibt es auch immer mal wieder Fälle von Malaria, hauptsächlich aber eher in den ländlichen Gebieten, in Städten weniger. Je nach dem, wo man sich aufhalten wird, sollte man entsprechende Impfungen vornehmen lassen.

Flug
Flüge gibt es so gut wie von allen größeren Fluggesellschaften, die günstigsten kosten so ca. 600 Euro, wenn man rechtzeitig bucht. Kleiner Tipp: Die Lufthansa fliegt mit dem A380 nach Beijing, aber mit Air China bekommt schon im Flugzeug einen kleinen Vorgeschmack auf China…

Hotel
In den großen Städten (Beijing, Shanghai, Guangzhou, Xi’an, Chongqing, usw.) gibt es Hotels aller Klassen: Von super teuer bis sehr billig ist alles dabei. Auch Hostels für Studenten oder Rucksacktouristen gibt es jede Menge zu sehr guten Preisen. In kleineren Städten gibt es meist auch gute Hotels und ein paar Hostels, da muss man einfach mal schauen. Da das Preisniveau in China noch recht niedrig ist, kann man für jeden Euro dort deutlich mehr Leistung bekommen als hier in Europa. Mal sehen, wie lange das noch so ist… wobei Shanghai mit Abstand die teuerste Stadt ist, gefolgt von den anderen großen Städten. Ansonsten gilt: Je kleiner die Stadt, desto günstiger.

Geld
Am besten ist immer, man tauscht das Geld im Zielland um oder man hebt dort direkt mit einer Visa-Karte Geld in der Zielwährung von seinem Konto ab. Das ist in der Regel kostenlos und dann hat man den besseren Umtauschkurs, als wenn man im Heimatland umtauscht. Und wer keine Visa-Karte hat, der sollte sich schnell so etwas zulegen!

Vor Ort
Ist man im Land der Mitte angekommen, sollte man immer Kopien der wichtigsten Dokumente (Pass, Visum, Versicherung) im Hotel parat haben, falls man unterwegs die Originale verlieren sollte.

Viel Spaß in China! 祝你一路平安!

ps.: Wer noch was wissen will, was ich vergessen habe, bitte Bescheid geben!

4. Station meiner Reise: Hongkong

Mit leichter Verspätung kam ich gegen 20 Uhr im 18 Grad warmen Hongkong an. Per Doppeldecker ging’s weiter zur berühmten Chung King Mansion, wo ich die nächsten Tage verbringen sollte. Im Bus gab’s direkt mal freies WLAN, so macht das Reisen Spaß! Leider hatte ich mir in Guilin auf den Reis-Terrassen oder der Boots-Tour nach Yangshuo wieder irgendwas eingefangen, so dass ich froh war, ins Hostel zu gehen und schlafen zu können.

Auch am nächsten Tag, meinem ersten vollen in Hongkong, ging’s mir immer noch nicht gut, so dass ich nur kurz ein paar Sachen einkaufen und ein neues Visa für China beantragen wollte, aber da es Sonntag war ging das nicht. Überhaupt war Hongkong ein kleiner Schock für mich, da es dort insgesamt eher europäisch zugeht als asiatisch. Beispiel: Die Geschäfte haben europäische Öffnungszeiten und damit nicht jeden Tag von morgens 6 Uhr bis abends 22 Uhr geöffnet wie in China oftmals.

Den Rest des Tages verbrachte ich im Bett meines 6 Quadratmeter großen, fensterlosen Hostelzimmer…

Einen Tag später ging’s mir schon deutlich besser aber noch lange nicht richtig gut. Trotzdem machte ich mich kurz nach 9 Uhr auf den Weg, um ein neues Visum für China zu organisieren (mein erstes war nur für eine einmalige Einreise gültig). Glücklicherweise fand ich in der Chung King Mansion ein Reisebüro, das mir das Visum innerhalb eines Tages für 450 HKD (etwas mehr als 45 Euro) besorgen konnte. Für so eine Geschwindigkeit ist das ein fairer Preis… Allerdings wurde das Visum dann nicht in Hongkong sondern in Shenzhen ausgestellt (eine nahegelegene Stadt in China, die ebenfalls einen Sonderstatus hat), was doch etwas dubios war. Das stellte ich aber erst bei meiner Einreise nach China fest, wo ich darauf angesprochen wurde…

Die Statue zu Ehren von Bruce Lee in HongkongDanach ging’s zur nahegelegenen Avenue of Stars, die so etwas wie der „Hollywood Walk of Fame“ in LA ist, nur eben für Filmemacher und Darsteller aus Hongkong. Die meisten haben sich dort mit ihren Handabdrücken verewigt… Dort gibt es auch eine Statue von Bruce Lee! Natürlich sind auch Jackie Chan, Sammo Hung, Chow Yun-Fat, Jet Li und viele weitere bekannte Gesichter und Namen aus Eastern vertreten. Nach einem kurzen Einkauf, ging’s wieder ins Hostel zum Chillen. Gegen halb acht machte ich mich dann wieder auf den Weg zur Avenue of Stars, da man von dort aus die berühmte Lichter-Show von Hongkong auf der anderen Seite des Ufers sehen kann (leider hab ich kein besseres Bild als dieses hier).

Hongkong bei Nacht

Damit war auch schon mein zweiter Tag in Hongkong zu Ende, doch ich hatte ja zum Glück noch einen weiteren vollen Tag bevor ich wieder zurück nach Shanghai flog…

ps.: Wer sich die Chung King Mansion mal genauer anschauen will, bitteschön:

Auf Chinesisch heißt „Chung King“ übrigens Chongqing wie die große Stadt am Yangtze… soviel zum Unterschied zwischen Kantonesisch und Hochchinesisch!