Die Globalisierung treibt zwar die Angleichung vieler Dinge weltweit voran, doch immer noch gibt es viele Kleinigkeiten, die den Unterschied zwischen zwei Kulturen ausmachen. Ein Beispiel dafür zeige ich euch heute anhand der chinesischen Handzeichen für Zahlen. Denn diese unterscheiden sich deutlich von den unseren und können daher im interkulturellen Austausch für Verwirrung sorgen. Die chinesische Sprache unterscheidet sich zwar sehr stark von der deutschen, ich behaupte aber, dass Chinesisch im Prinzip genauso schwer zu lernen ist. Für mich sind die chinesischen Schriftzeichen genauso komplex wie unsere deutschen Wörter.
Chinesische Handzeichen lernen
Aber ein anderes Thema sind Handzeichen, da diese, wenn sie einmal verinnerlicht sind, nicht so schnell „umlernbar“ sind. Denn theoretisch sollte man meinen, dass Handzeichen eine universelle Sprache sind, die überall auf der Welt gleich sind. Doch weit gefehlt! Damit ihr die chinesischen Zeichen bestens kennt und diese lernen könnt, bevor ihr nach China reist, stelle ich euch diese nun vor.
Hier die chinesische Handzeichen für Zahlen 1 bis 10 (von links oben nach rechts unten):
Der Hauptunterschied ist, dass die Zahlen meist ohne den Daumen angezeigt werden, wir dagegen fangen schon mit dem Daumen an zu zählen. Und wie die chinesischen Schriftzeichen vereinfachte Bilder sind, so orientieren sich die Handzeichen teilweise an den jeweiligen Schriftzeichen, vor allem die untere Reihe (die Zahlen 6 bis 10). Die 10 wird meistens sogar nur mit einer Hand gezeigt, indem der Mittelfinger über den Zeigefinger gekreuzt wird, was im Alltag in China natürlich viel einfacher ist.
Vorsicht bei 2 und 8
Besonders tückisch ist das Zeichen für die Zahl 8 (ba), bei dem der Daumen und der Zeigefinger ausgestreckt werden, was man bei uns auch ab und zu für die Zahl 2 verwendet. Bei meinem ersten China-Aufenthalt im Jahr 2006 lernte ich das auf die harte Tour in einer Kantine der Peking University (北京大学 = Beijing Daxue, kurz: Beida). Da stand ich also und wollte 2 Schüsseln Reis bestellen, eine für mich, eine für einen Kommilitonen. Nun ja, da es mit der Sprache noch nicht so ganz klappte und es in chinesichen Kantinen auch immer recht laut ist, dürft ihr jetzt mal raten, wie viele Schüsseln Reis ich letztendlich bekommen habe. 😉