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Meine neuen chinesischen Bücher

Neuer Lesestoff über China

Meine neuen chinesischen Bücher

Um eine fremde Kultur oder ein fremdes Land kennen zu lernen, kann man viele Dinge tun: Sprachkurse besuchen, auswandern, Filme schauen, Musik hören oder Bücher lesen. Letzteres tue ich zwar momentan nicht mehr so oft, aber nun habe ich wieder neue Bücher rund um China zu Weihnachten geschenkt bekommen:

Sobald ich das eine oder andere gelesen habe, werde ich einen kurzen Bericht darüber schreiben, ist doch klar!

Seit neuestem habe ich sogar eine eigene Seite hier im Blog mit tollen Bücher über China.

Ist es schwierig, Chinesisch zu lernen?

Wie schwer ist es wirkich, Chineisch zu lernen?

Eigentlich wollte ich einen Beitrag über eine tolle App schreiben, mit der ich Chinesisch lerne. Doch bevor ich überhaupt zur App kam, hatte ich bereits eine Menge über meine Erfahrung und Motivation beim Chinesisch lernen geschrieben, so dass ich daraus zwei Posts gemacht habe. Hier geht es nun also zunächst darum, wie schwierig es tatsächlich ist, Chinesisch zu lernen und wie man sich langfristig motivieren kann.

Kann man überhaupt Chinesisch lernen?
Als so genannte Tonsprache (genauer: Konturtonsprachen) unterscheidet sich Chinesisch deutlich von der Deutschen Sprache. Das bedeutet, dass Wörter, die in unseren europäischen Ohren gleich klingen, aufgrund einer anderen Tonfolge aber eine völlig andere Bedeutung haben können. Beliebteste Beispiele: mā = Mutter (= 妈) und mǎ = Pferd (= 马) oder wěn = küssen (= 吻) und wèn = fragen (= 问). Daher werden sicher die meisten von euch sagen, Chinesisch zu lernen sei unmöglich. Viele Menschen, denen ich erzähle, dass ich Chinesisch lerne, fragen mich auch immer: „Die Chinesen haben doch eine ganz anders klingende (Aus)Sprache und Wörter und die Schriftzeichen erst, die sind so kompliziert, wie kann man das alles nur lernen?“

Meine Antwort: Chinesisch lernen ist für Europäer (oder Westler/Nichtasiaten allgemein) nicht einfach, das ist klar. Aber wie heißt es so schön: Nichts ist unmöglich. Letztendlich kann jeder mit dem festen Willen eine (in unseren Augen) völlig fremdartige Sprache wie Chinesisch, Arabisch, Indisch oder Russisch lernen. Denn es gibt auch viele Dinge, die im Chinesischen einfacher sind als in der Deutschen Sprache… und ihr wisst ja, „Deutsche Sprache, schwere Sprache“! 😉

Kleiner Exkurs
Im Übrigen: Chinesen, Japanern, Koreanern geht es beim Lernen der Deutschen Sprache genauso schwer wie uns beim Lernen deren Sprache. Dafür fällt es diesen leichter, eine der anderen asiatischen Sprachen zu lernen, da viele Schriftzeichen aus dem Chinesischen im Japanischen und Koreanischen auch verwendet werden. Das ist dann so, wie wenn wir Englisch, Holländisch oder Italienisch lernen.

Unterschiede zwischen Chinesisch und Deutsch
Die Aussprache bzw. Töne und die Schriftzeichen sind die offensichtlichsten Unterschiede dieser beiden Sprachen. Kommen wir nun zu den Vorteilen aus deutscher Sicht: Die Grammatik ist um ein vielfaches einfacher. Verben und Hauptwörter werden niemals verändert, d.h. es gibt:

  • keine Konjugation
  • keine Deklination

Zeitformen werden durch Partikel gesetzt, man hängt also einfach eine Silbe an einen Satz an und schon wird daraus Vergangenheit oder Zukunft. Personalpronomen gibt es auch nicht wirklich bzw. diese sind stark vereinfacht.

So motiviert man sich
Wenn man sich dessen einmal bewusst wird und auch sieht, wie viele Menschen es schon geschafft haben, eine völlig andere Sprachen zu lernen, dann stellt sich doch folgerichtig diese Frage: „Warum sollte ich es dann nicht auch können“? Mit dieser Motivationshilfe habe ich mich durch harte Zeiten durchgekämpft, z.B. als ich für die HSK-Prüfung in der 4. Stufe lernte. Dafür besuchte ich während meines Auslandssemesters in Shanghai einen zusätzlichen Kurs, der zwar nur 2 Stunden pro Woche über ca. 8 Wochen ging. Doch hierfür musste ich auch zusätzliche Vokabeln lernen, Hörübungen machen und so weiter. Und das alles neben dem eigentlichen Studium. Aber da ich wusste, dass es schon zahlreiche andere Nicht-Asiaten geschafft hatten, diese Prüfung zu bestehen, hielt ich durch und war am Ende auch sehr erfolgreich (244 von max. 300 Punkten)!

Auswendig lernen, auswendig lernen
Der schwierigste Teil wird für viele sicherlich sein, dass man beim Lernen einer völlig fremden Sprache jede Menge auswendig lernen muss. Beim Chinesisch lernen ist das noch mal um einiges mehr, denn es kommen ja noch die Schriftzeichen hinzu. Aber auch so hat man schon viel zu tun, um die verschiedenen Silben und deren korrekt Aussprache richtig zu beherrschen. Letztendlich ist es einfach eine Frage des Willens und des Durchhaltevermögens, ob man Chinesisch lernt oder nicht. Nicht mehr und nicht weniger. Man muss dafür kein Abitur oder studiert haben, man muss es eben nur wollen. Punkt!

Mein Tipp
Wer wirklich Interesse an China, der Kultur und der Sprache hat, der sollte es probieren, auch Chinesisch zu lernen. Das ist keine Raketenwissenschaft und es gibt mittlerweile auch genügend Möglichkeiten in Deutschland damit anzufangen (auch wenn man in China natürlich viel schneller lernt). Dann werdet ihr auch merken, dass die ersten Fortschritte sich bald einstellen und dass man auch als Deutscher Chinesisch lernen kann!

Im nächsten Beitrag stelle ich dann wie eingangs erwähnt eine tolle App zum Chinesischlernen vor (gleichteitig auch ein Online-Tool), mit dem man hervorragend eine schwierige Sprache wie die Chinesische lernen kann.

Viel Spaß und Erfolg beim Lernen!

Zahlen und andere interessante Fakten zur Chinesischen Sprache:
Fachverband Chinesisch
Wikipedia

Buch-Tipp: Qiu Xiaolong – Tod einer roten Heldin

Qiu Xiaolong - Tod einer roten HeldinUm ein Land besser kennen zu lernen, ist es sicher keine schlechte Idee, aktuelle Bücher von einheimischen Autoren zu lesen, auch wenn eine Übersetzung nie wirklich dem Original das Wasser reichen kann. Wer das Land China und insbesondere die Stadt Shanghai näher kennen lernen möchte, dem empfehle ich trotzdem ausdrücklich die deutsche Fassung des Buches von Qiu Xiaolong (offizielle Seite | Wikipedia) mit dem Titel Tod einer roten Heldin. Es handelt sich dabei um einen klassischen Kriminalroman, wie man ihn von europäischen Autoren kennt.

Shanghai, Menschen, Essen
Die eigentliche Handlung des Buches wird jedoch sehr schön mit Anekdoten, intensiven Beschreibungen des Lebens in China, des Essens und der Menschen und ihrer Herkunft garniert. So erfährt der Leser z.B., warum eine bestimmte Person sich im Laufe der Zeit und der Ereignisse in China nach dem zweiten Weltkrieg wie entwickelt hat. Aber man bekommt auch große Lust auf chinesisches Essen (und ich meine richtiges!), wenn man Seite für Seite des Buches so liest.

Kurz zur Story des Buches:
Es ist Oberinspektor Chens erster Fall, bei dem er sein Können unter Beweis stellen muss. Der Tod der ehemaligen Modellarbeiterin ist äußerst brisant, da auch hochrangige Politiker darin verwickelt sind. Die Geschichte spielt bereits im Jahr 1990 und ist damit schon ein wenig älter (gerade wenn man die Dynamik Chinas in den letzten 20 Jahren bedenkt), doch davon merkt man so gut wie nichts.

Der Oberinspektor schreibt in seiner Freizeit Gedichte, so dass im Buch immer wieder ein starker Bezug zu diesen oder anderen Gedichten hergestellt wird. Das tut dem Roman aber keinen Abbruch (für die, die nicht so sehr Lyrik begeistert sind, so wie ich)!

Trotzdem ist das Buch voll gepackt mit interessanten Eindrücken und es macht so süchtig, dass man es doch recht schnell durchgelesen hat.

Aber das gute daran ist, dass es erst der Auftakt einer ganzen Reihe von Fällen ist… ich lese gerade den fünften Fall!

Mehr zu den Büchern von Qiu Xiaolong findet man übrigens bei Chinakrimi.de.

ps.: Zur Übung noch ein paar Vokabeln:

Buch = 书 = shū
Shanghai = 上海 = Shànghǎi (–> die Stadt „am Meer“)
Tod = 死 = sǐ (nicht zu verwechseln mit der Zahl 4 = 四 = sì, hier sollte man bei der Aussprache gut aufpassen)