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3. Station meiner Reise: Guilin und die Reis-Terrassen

Nach dem kurzen Zwischenstopp in Xi’an war nun wieder ein längerer Aufenthalt in Guilin (桂林) eingeplant. Dort hatte ich endlich auch wieder mal ein richtiges breites und für chinesische Verhältnisse weiches Bett, nachdem ich in den beiden vorherigen Hostels entweder 5 cm Schaumstoff oder eine Mini-Matratze hatte.

Doch kaum war ich in Guilin die ersten Meter gelaufen, um bei Dunkelheit ein paar schicke Bilder von zwei Pagoden in einem See mitten in der Stadt zu machen, schon versagte die Linsen-Mechanik meiner Kamera (nach dem Ausschalten fuhr das Objektiv nicht wieder zurück ins Gehäuse). Das war in Xi’an schon mal passiert, doch kurze Zeit später ging es wieder. Nun war aber nichts mehr drin… Auf manchen Bilder sieht man, dass diese unscharf sind, was an dem defekten Objektiv lag. So musste ich auf die Kamera meines iPhones zurückgreifen, die ja nicht so schlecht ist…

Guilin bei Nacht Guilin bei Nacht Guilin bei Nacht

Guilin bei Nacht Guilin bei Nacht Pagode in Guilin bei Nacht Guilin bei Nacht mit Wasser-Musik-Spektakel

Am nächsten Morgen, meinen ersten vollen Tag in Guilin, standen gleich die legendären Reis-Terrassen auf dem Terminkalender. Statt mit einer Touristen-Tour machte ich mich auf eigene Faust auf den Weg dorthin, was nicht ganz einfach war. Angeblich sollte vom Bahnhof aus ein Bus nach Longsheng (龙胜) fahren, von dort muss man dann weiter nach Pingan (平安) fahren. Allerdings fuhr der Bus von einem anderen Bus-Bahnhof aus, so dass es immer später wurde…

Der Nachteil an dem öffentlichen Bus war, dass dieser unterwegs an gefühlt jeder Kreuzung anhielt, um weitere Passagiere aufzunehmen, bis der Bus randvoll war. Doch das war auch interessant anzusehen und so eine Flexibilität kann man sich in Deutschland nur wünschen… es gibt offiziell keine Haltestellen auf diesen Regionalbuslinien, nur Start- und End-Haltestelle!

Auf dem weg nach Longsheng kommt man an tausenden Mandarinen- und Orangen-Plantagen vorbei, auch Pomelos gibt es zuhauf… Sobald es dann in die höher gelegenen Teile geht (ich will jetzt nicht von „Bergen“ sprechen), sieht man überall riesige Bambus-Felder und Sägewerke…

Zwischenstopp auf dem Weg zu den Reis-Terrassen in LongshengDie Busfahrt an sich war auf jeden Fall ein Spektakel, obwohl ich einen Fehler machte: Ich sagte der Busschaffnerin nicht, dass ich nach Pingan wollte, so musste ich in Longshen umsteigen und über eine Stunde warten. Von dort geht es dann erst mal den gleichen Weg zurück bis zu einer Kreuzung, von wo es dann in Serpentinen hoch nach Pingan geht. Unterwegs sammelten wir dann weitere Passagiere und Laowais (Ausländer) auf… So wusste ich wenigstens, wie ich den Rückweg verkürzen konnte.

Die Reis-Terrassen waren trotz des schlechten Wetters sehenswert, ich machte eine große Tour in knapp 2 Stunden und sah einige richtig gute Landschaftsszenerien und machte Bekanntschaft mit einheimischen Frauen, die extrem langes Haar haben und einem Pferd, das auf dem Touristen-Pfad stand und in aller Seelenruhe eine Mahlzeit zu sich nahm.

Reis-Terrassen bei Pingan Reis-Terrassen bei Pingan Reis-Terrassen bei Pingan Reis-Terrassen bei Pingan

Reis-Terrassen bei Pingan Reis-Terrassen bei Pingan Reis-Terrassen bei Pingan Reis-Terrassen bei Pingan

Reis-Terrassen bei Pingan Reis-Terrassen bei Pingan Hinweis-Schild bei den Reis-Terrassen: "Danger pleade slow down" Der Ort Pingan umgeben von Reis-Terrassen

Der Ort Pingan Der Ort Pingan Frauen machen Feuer in Pingan Eine Szenerie bei Pingan, die typisch für China ist

Definitiv ein Höhepunkt meiner kleinen China-Rundreise!

In Pingan leben Angehörige der örtlichen Zhuang-Minderheit, bei denen die Frauen extrem langes Haar haben, das teilweise aber auch mit Kunst-Haar ergänzt wird:

Frauen der örtlichen Zhuang-Minderheit mit extrem langen Haaren Frauen der örtlichen Zhuang-Minderheit mit extrem langen Haaren Frauen der örtlichen Zhuang-Minderheit mit extrem langen Haaren

Der Rückweg war dann deutlich kurzer, da ich an der Kreuzung umsteigen konnte. Obwohl wir in einen dichten Nebel und leichten Regen kamen, war ich nach 2,5 Stunden (statt 4,5 auf dem Hinweg) wieder in Guilin.

Dann traf ich mich mit dem Wikinger und den Italienerinnen auf dem Night Market, was gar nicht so einfach war… Dieser besteht aus tausenden kleinen Ständen, die sich auf mehrere Straßen verteilen und allerlei typisch chinesischen Plunder anbieten. Danach ging es zu einem muslimisch-chinesischen Restaurant, wie es auch ganz in der Nähe des West-Tors meiner Universität (der ECUST) gibt.

Anschließend saßen wir im Hostel der anderen und tranken Bier mit mehreren Briten, zwei aus Leeds (Vater und Tochter), einem Rasta-Paar aus Newcastle (Tony und Kristhy) und einem Kanadier mit leichtem Latino-Dialekt…

2 Briten und 1 Kanadier Chinesisches Bier (ca. 3,6% Alkohol)

Für den nächsten Tag war dann eine Boots-Tour Richtung Yangshuo geplant…