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Mein Beitrag zur Immobilien-Blase in China

Meine zweite Wohnung in Shanghai
Ich weiß jetzt aus erster Hand, wie die Immobilienblase in China entsteht:

  • Meine Wohnung kostet 5.600 RMB, was schon verdammt viel für 1ZKB auf 40-45qm ist, dafür ist die Lage sehr gut (genau in der Mitte des Jingan-Viertels). Andeere Wohnungen innerhalb meines Compounds kosten teilweise nur 3.500 RMB
  • Mein Vermieter will die Miete auf 5.800 RMB erhöhen, nachdem ich etwas mehr als 6 Monate dort gewohnt habe. Eigentlich wollte er damals schon 5.800 RMB haben.
  • Also stelle ich die Wohnung für 6.000 RMB bei verschiedenen Immobilien-Webseiten ein (fang.com oder 58.com), um etwas Verhandlungsspielraum zu haben.
  • Daraufhin melden Sie ausschließlich Makler bei mir, die die Wohnung dann für 6.200 RMB über ihr Netzwerk anbieten (u.a. WeChat). Dafür erhalten sie dann später (bei Erfolg) ihre 35% Provision von mir – je höher die Miete, desto höher die Provision, logischerweise.

Hier ein Screenshot meiner Anzeige (bei fang.com):
Screenshot meine Wohnungsanzeige in Shanghai


Hier der Screenshot vom WeChat-Account eines Maklers:

Mein Beitrag zur Immobilien-Blase in China

Warum ist das so?
Es scheint, als würden Privatpersonen keine Zeit oder Lust zu haben, sich selbst auf die Suche zu begeben – was natürlich auch der extremen Masse an Angeboten geschuldet ist (in einer Stadt wie Shanghai gibt es jeden Monat vermutlich mehr freie Wohnungen als in ganz Hessen zusammen)…

Ich kann das absolut nachvollziehen und aus eigener Erfahrung bestätigen, dass es deutlich bequemer ist, sich von einem (oder mehreren Maklern) verschiedene Wohnungen zeigen zu lassen, ohne dass man selbst groß suchen oder gar mit den Vermietern telefonieren und Termine organisieren muss.

Meistens kann man sich an einem Tag mehrere Wohnungen in der gleichen Gegend anschauen, da die Makler extrem lokal agieren: Sie sitzen mit ihrem Büro direkt vor den Compounds und kümmern sich fast ausschließlich um die Wohnungen innerhalb des einen Compounds (manchmal auch um mehrere nebeneinander liegende).

Allerdings zahlt man als Suchender dann ebenfalls eine Provision von 30-35%.

Ps.: Ja, meine Bilder sind auch nicht viel besser als die der Chinesen, über die ich schon abgelästert habe.

Katzen-Cafés in Shanghai

Katzen-Cafés in China
Das Internet wurde eindeutig für Katzen erfunden – wenn nicht sogar von Katzen. Denn laut einiger Verschwörungstheoretiker sind Katzen die heimlichen Herrscher der Erde oder zumindest auf dem Weg dorthin.

Als Katzen-Fan in Shanghai
Ich bin ein absoluter Katzen-Fan – besonders imponiert mir ihre Selbständigkeit im Gegensatz zu Hunden. In Shanghai bzw. in China generell gibt es auch recht viele Katzen, wobei gefühlt (also postfaktisch und so) die meisten davon keine richtigen Hauskatzen sind, sondern vielmehr streunende. Die auf der Straße lebenden Katzen erkennt man an ihrem hageren Aussehen und wenn sie wieder mal an Abfallresten schnuppern oder kosten.

In meiner ersten Wohnung in Shanghai hatte ich das auch noch große Glück, dass in der Nacht oftmals zwei Katzen auf einer Mauer, die ca. 5m Luftlinie von meinem sehr undichten Altbau-Fenster entfernt war, ihre Revierkämpfe ausgetragen haben. Ein Hörspiel der ganz besonderen Art (Katzen heulen eher als dass sie fauchen, wenn sie sich miteinander battlen).

Eigentlich hätte ich gerne eine Katze als Haustier, aber das mache ich nur, solange ich einen Garten habe – was in Shanghai nahezu unmöglich ist (bzw. ultra teuer). Ich würde niemals wie mein seit über 8 Jahren in Shanghai wohnender Freund mit 2 Katzen in einer Hochhaus-Wohnung im 21. Stock leben (und diese auch noch „Pepper“ und „Tofu“ nennen 😉 ).

Aber zum Glück gibt es ein paar verrückten Chinesen, die Katzen-Cafés betreiben!

Private Wohnung als Café
In der Nähe der U-Bahnsttion Xujiahui gibt es ein Café, das eigentlich eine private Wohnung ist. Das macht es etwas schwerer zu finden, aber umso besser. Denn man fühlt sich tatsächlich kaum wie in einem Café, sondern wie bei Freunden zu Hause. Genau wie bei Freunden wird man bestens bedient, nur dass man am Ende dafür bezahlen muss. Aber die Preise sind total fair und selten habe ich mich mitten in Shanghai derart entspannen können! Und davon gibt es mehrere in Shanghai…

Öffentliche Katzen-Cafés
Es gibt aber auch ganz normale Cafés, die mehr als ein paar schnurrende Freunde beherbergen. Eines davon ist ganz in der Nähe meiner aktuellen Wohnung in der Jingan-Area (Shaanxi Bei Lu nähe Wudinglu). Da werde ich sicherlich den einen oder anderen verregneten Herbst- oder Wintertag verbringen. Wie man auf den Bildern sehen kann, dürfen die Katzen so ziemlich alles in den Cafés tun und lassen, was sie wollen und werden selbstverständlich auch bestens verwöhnt.

Der Wahnsinn hat definitiv Methode hier – einfach mal bei Baidu nach „上海猫咖啡“ suchen (Shanghai māo kāfēi = Katzen-Cafés in Shangai), aktuell gibt es dazu 357.000 Treffer. Klickt man dann auf die Karte, findet man schätzungsweise 60 Katzen-Cafés in ganz Shanghai. Auch in der App „Dianping“, eine Art Foursquare, findet man jede Menge solcher Cafés:

Typisch Sharing Economy
Im Prinzip ist das ja Katzen-Sharing – eine weitere Form des modernen Sharings – weil kaum jemand in der Großstadt sich um eine eigene Katze kümmern will bzw. kann. Früher hatte man eine Katze zu hause und ging ins Kino, weil man zu Hause keinen so tollen Fernseher hatte, jetzt hat man sein Heimkino und geht stattdessen ins Katzen-Café. Wie die Zeiten sich ändern.

Übrigens: In Japan gibt es nicht nur Katzen-Cafés, sondern gleich eine richtige Katzen-Insel. Das ist der Anfang der Weltherrschaft…

P.s.: Ich habe diesen Beitrag mal ganz tollkühn unter „Kultur“ verbucht 🙂