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Was muss ich bei der Reise nach China beachten?

Was muss ich bei der Reise nach China beachten?
Für alle, die in Zukunft planen, nach China zu reisen (was ich absolut empfehlen kann), habe ich eine kurze Zusammenfassung der wichtigsten Reise-Informationen erstellt. Egal, ob es ein kurzer Urlaub, ein geschäftlicher Termin oder ein langfristiger Aufenthalt zwecks Studium oder Arbeit in China ist, diese Regeln gelten für alle, die nach China reisen wollen.

Nur Festland-China
In erster Linie soll es nun um das so genannte Festland-China gehen, also nicht um Hongkong, Taiwan oder Tibet. Denn für die Reise nach Tibet gelten dabei immer noch ganz besondere Bestimmungen, so darf man bspw. nur ab einer Gruppe von vier Personen dort einreisen und braucht einen „einheimischen Fahrer und Reisebegleiter“, der natürlich noch weitere Funktionen hat.

Das benötigt man für die Reise nach China:

  • Reisepass und Visum
  • Auslands-Krankenversicherung
  • Impfungen
  • Flug
  • Hotel
  • Geld

Diese Punkte werden ich nun kurz im Detail erläutern.

Reisepass und Visum
Bevor man eine Reise nach China bucht, sollte man zuerst seinen Reisepass überprüfen. Denn dieser muss bei Einreise nach China noch mind. 6 Monate gültig sein. Ist er das absehbarerweise nicht, müsst ihr einen neuen beantragen. Erst dann könnt ihr auch ein Visum beantragen. Für die Beantragung des Visums benötigt ihr eure Flugtickets und Hotelbuchung(en) für den gesamten Aufenthalt oder eine Einladung eines in China lebenden Bekannten (Chinese oder Ausländer). Tipp: Bei booking.com gibt es viele Hotels mit kostenloser Stornierung und bei den amerikanischen Airlines kann man Flüge innerhalb von 24 Stunden nach Kauf wieder stornieren und bekommt 100% des Geldes zurück. Das Visum hat immer 2 Fristen: Zunächst habt ihr eine Frist von 3 Monaten, innerhalb der ihr einreisen dürft. Aus diesem Grund kann man das Visum erst relativ kurz vor dem Antritt der Reise beantragen. Die zweite Frist gibt dann an, wie lange ihr in China bleiben dürft, z.B. 30 Tage oder 180 Tage (6 Monate).

Auslands-Krankenversicherung
Da China offensichtlich nicht in der EU liegt, muss man als Europäer eine zusätzliche Krankenversicherung für den Aufenthalt in China abschließen. Für einen Kurzaufenthalt bis zu 6 Wochen reicht dabei eine einfache Versicherung, die knapp 10 Euro im Jahr kostet (und auch für andere Reesen genutzt werden kann). Für längerer Aufenthalte gibt es unterschiedliche Stufen, doch die meisten Tarife beginnen so bei 30 Euro im Monat.

Impfungen
Als Reiseimpfung werden Hepatitis A, bei Langzeitaufenthalten oder besonderer Exposition auch Hepatitis B, Tollwut sowie Japanische Enzephalitis und Typhus vom Auswärtigen Amt empfohlen. In den südlichen Provinzen gibt es auch immer mal wieder Fälle von Malaria, hauptsächlich aber eher in den ländlichen Gebieten, in Städten weniger. Je nach dem, wo man sich aufhalten wird, sollte man entsprechende Impfungen vornehmen lassen.

Flug
Flüge gibt es so gut wie von allen größeren Fluggesellschaften, die günstigsten kosten so ca. 600 Euro, wenn man rechtzeitig bucht. Kleiner Tipp: Die Lufthansa fliegt mit dem A380 nach Beijing, aber mit Air China bekommt schon im Flugzeug einen kleinen Vorgeschmack auf China…

Hotel
In den großen Städten (Beijing, Shanghai, Guangzhou, Xi’an, Chongqing, usw.) gibt es Hotels aller Klassen: Von super teuer bis sehr billig ist alles dabei. Auch Hostels für Studenten oder Rucksacktouristen gibt es jede Menge zu sehr guten Preisen. In kleineren Städten gibt es meist auch gute Hotels und ein paar Hostels, da muss man einfach mal schauen. Da das Preisniveau in China noch recht niedrig ist, kann man für jeden Euro dort deutlich mehr Leistung bekommen als hier in Europa. Mal sehen, wie lange das noch so ist… wobei Shanghai mit Abstand die teuerste Stadt ist, gefolgt von den anderen großen Städten. Ansonsten gilt: Je kleiner die Stadt, desto günstiger.

Geld
Am besten ist immer, man tauscht das Geld im Zielland um oder man hebt dort direkt mit einer Visa-Karte Geld in der Zielwährung von seinem Konto ab. Das ist in der Regel kostenlos und dann hat man den besseren Umtauschkurs, als wenn man im Heimatland umtauscht. Und wer keine Visa-Karte hat, der sollte sich schnell so etwas zulegen!

Vor Ort
Ist man im Land der Mitte angekommen, sollte man immer Kopien der wichtigsten Dokumente (Pass, Visum, Versicherung) im Hotel parat haben, falls man unterwegs die Originale verlieren sollte.

Viel Spaß in China! 祝你一路平安!

ps.: Wer noch was wissen will, was ich vergessen habe, bitte Bescheid geben!

4. Station meiner Reise: Letzter Reisetag in Hongkong

Dies sollte also der letzte Tag meiner China-Rundreise werden und das Wetter war hervorragend: 15 bis 18 Grad und Sonnenschein. Als ich früh morgens vor 7 Uhr wach wurde, ging es mir zum Glück deutlich besser als in den vergangenen Tagen und es gab noch einiges, das ich sehen wollte…

Bevor ich mich dann auf den Weg zur größten Rolltreppe der Welt der machte, stellte ich fest, dass ich nur noch ein einziges sauberes T-Shirt hatte. So machte ich mich erst mal auf den Weg zu einer Wäscherei, die natürlich innerhalb der Chung King Mansion selbst zu finden war, dort kann man so gut wie alles bekommen. Dann wollte ich mit noch schnell ein Frühstück organisieren, doch der Supermarkt, in dem ich es kaufen wollte, war noch nicht geöffnet (und das um 10 Uhr!). So musste ich auf McDonalds umsteigen, was aber keine so schlechte Wahl war (Egg McMuffin).

Dann ab zu der U-Bahn und zur anderen Seite des Ufers, auf die Hongkong Island. Da ich keinerlei Orientierung dort hatte, lief ich einfach in eine Richtung – entweder kam ich ans Ufer oder zur Rolltreppe! So sah ich das Ufer zuerst, was vielleicht ganz gut war…

Dann lief ich wieder den ganzen Weg zurück zur längsten Rolltreppe der Welt. Diese besteht aus vielen Abschnitten, am Anfang noch sehr flach, später auch mal steiler. Ungefähr auf halber Strecke liegt das Viertel „Soho“, wo es viele interessante Bars und Restaurants gibt. Das und die Strassen links und rechts der Rolltreppe sind auch das Interessanteste daran, denn irgendwann endet diese total unspektakulär. Der Rückweg ist auch nicht einfach, denn dann muss man Treppen oder auch mal einfache eine steile Wand runterlaufen und immer wieder die richtige Treppe finden…

Die längste Rolltreppe der Welt in Hongkong Die längste Rolltreppe der Welt in Hongkong Die längste Rolltreppe der Welt in Hongkong

Typische Strasse in Hongkong Typische Strasse in Hongkong Typische Strasse in Hongkong Typische Strasse in Hongkong

Dann fuhr ich mit der U-Bahn noch in Richtung Osten wieder zurück aufs Festland (Metro-Station „Yao Tong“). Dort ausgestiegen gab es erst mal nichts. Also lief ich eine Straße bis ans Ende, in der Hoffnung dort eine gute Aussicht zu haben. E voila: Besser ging es kaum. Dort machte ein Arbeiter gerade eine Pause, direkt am grünlichen schimmernden Wasser. Kurze Zeit später kam ein Boot auf uns zu und als ich es besser sehen konnte, sah ich, dass es ein Polizei-Boot war… Mein erster Gedanke: „Warum kommen die jetzt hierher?“. Doch alles war halb so wild, die Polizisten holten sich nur ihr Mittagessen ab, das ein Lieferant zur selben Zeit vorbeibrachte.

Ein Arbeiter macht Pause Polizei-Boot holt sich Essen Vogel im Hafen von Hongkong

Von dort ging es wieder zurück nach Tsim Sha Tsui (dort wo auch mein Hostel war), schnell ein leckeres Lahmacun gegessen, ein paar Sachen eingekauft, die fertige Wäsche abgeholt und anschließend einen kleinen Mittagsschlaf gehalten.

Gegen 17 Uhr machte ich mich dann wieder auf Tour, um nochmal die Skyline von der Avenue of Stars aus zu fotografieren, diesmal aber bei Sonnenuntergang.

Sonnenuntergang in Hongkong Sonnenuntergang in Hongkong Sonnenuntergang in Hongkong Sonnenuntergang in Hongkong

Und anschließend ging es zur Peak Tram, mit der man zum Viktoria Peak fahren kann und einen sehr guten Ausblick auf Hongkong hat. Dort hinzukommen war gar nicht so einfach. Nachdem ich aus der Metro ausgestiegen bin, musste ich mich im wahrsten Sinne durch den Großstadtdschungel kämpfen: Entweder es gab keine Fußgängerüberwege sonder Zäune oder die Treppen der Übergänge waren so versteckt, dass man sie leicht übersehen konnte. Naja, dort war jedenfalls einiges los, ich müsste einige Minuten warten, bis ich ein Ticket kaufen konnte und dann nochmal, bis ich endlich hochfahren durfte. Doch die Aussicht bei Dunkelheit ist einfach überwältigend!! Man sollte auf jeden Fall auf die Plattform „Sky“ gehen, alles andere lohnt sich nicht wirklich:

Hongkong bei Nacht und von oben

3. Station meiner Reise: Guilin und die Reis-Terrassen

Nach dem kurzen Zwischenstopp in Xi’an war nun wieder ein längerer Aufenthalt in Guilin (桂林) eingeplant. Dort hatte ich endlich auch wieder mal ein richtiges breites und für chinesische Verhältnisse weiches Bett, nachdem ich in den beiden vorherigen Hostels entweder 5 cm Schaumstoff oder eine Mini-Matratze hatte.

Doch kaum war ich in Guilin die ersten Meter gelaufen, um bei Dunkelheit ein paar schicke Bilder von zwei Pagoden in einem See mitten in der Stadt zu machen, schon versagte die Linsen-Mechanik meiner Kamera (nach dem Ausschalten fuhr das Objektiv nicht wieder zurück ins Gehäuse). Das war in Xi’an schon mal passiert, doch kurze Zeit später ging es wieder. Nun war aber nichts mehr drin… Auf manchen Bilder sieht man, dass diese unscharf sind, was an dem defekten Objektiv lag. So musste ich auf die Kamera meines iPhones zurückgreifen, die ja nicht so schlecht ist…

Guilin bei Nacht Guilin bei Nacht Guilin bei Nacht

Guilin bei Nacht Guilin bei Nacht Pagode in Guilin bei Nacht Guilin bei Nacht mit Wasser-Musik-Spektakel

Am nächsten Morgen, meinen ersten vollen Tag in Guilin, standen gleich die legendären Reis-Terrassen auf dem Terminkalender. Statt mit einer Touristen-Tour machte ich mich auf eigene Faust auf den Weg dorthin, was nicht ganz einfach war. Angeblich sollte vom Bahnhof aus ein Bus nach Longsheng (龙胜) fahren, von dort muss man dann weiter nach Pingan (平安) fahren. Allerdings fuhr der Bus von einem anderen Bus-Bahnhof aus, so dass es immer später wurde…

Der Nachteil an dem öffentlichen Bus war, dass dieser unterwegs an gefühlt jeder Kreuzung anhielt, um weitere Passagiere aufzunehmen, bis der Bus randvoll war. Doch das war auch interessant anzusehen und so eine Flexibilität kann man sich in Deutschland nur wünschen… es gibt offiziell keine Haltestellen auf diesen Regionalbuslinien, nur Start- und End-Haltestelle!

Auf dem weg nach Longsheng kommt man an tausenden Mandarinen- und Orangen-Plantagen vorbei, auch Pomelos gibt es zuhauf… Sobald es dann in die höher gelegenen Teile geht (ich will jetzt nicht von „Bergen“ sprechen), sieht man überall riesige Bambus-Felder und Sägewerke…

Zwischenstopp auf dem Weg zu den Reis-Terrassen in LongshengDie Busfahrt an sich war auf jeden Fall ein Spektakel, obwohl ich einen Fehler machte: Ich sagte der Busschaffnerin nicht, dass ich nach Pingan wollte, so musste ich in Longshen umsteigen und über eine Stunde warten. Von dort geht es dann erst mal den gleichen Weg zurück bis zu einer Kreuzung, von wo es dann in Serpentinen hoch nach Pingan geht. Unterwegs sammelten wir dann weitere Passagiere und Laowais (Ausländer) auf… So wusste ich wenigstens, wie ich den Rückweg verkürzen konnte.

Die Reis-Terrassen waren trotz des schlechten Wetters sehenswert, ich machte eine große Tour in knapp 2 Stunden und sah einige richtig gute Landschaftsszenerien und machte Bekanntschaft mit einheimischen Frauen, die extrem langes Haar haben und einem Pferd, das auf dem Touristen-Pfad stand und in aller Seelenruhe eine Mahlzeit zu sich nahm.

Reis-Terrassen bei Pingan Reis-Terrassen bei Pingan Reis-Terrassen bei Pingan Reis-Terrassen bei Pingan

Reis-Terrassen bei Pingan Reis-Terrassen bei Pingan Reis-Terrassen bei Pingan Reis-Terrassen bei Pingan

Reis-Terrassen bei Pingan Reis-Terrassen bei Pingan Hinweis-Schild bei den Reis-Terrassen: "Danger pleade slow down" Der Ort Pingan umgeben von Reis-Terrassen

Der Ort Pingan Der Ort Pingan Frauen machen Feuer in Pingan Eine Szenerie bei Pingan, die typisch für China ist

Definitiv ein Höhepunkt meiner kleinen China-Rundreise!

In Pingan leben Angehörige der örtlichen Zhuang-Minderheit, bei denen die Frauen extrem langes Haar haben, das teilweise aber auch mit Kunst-Haar ergänzt wird:

Frauen der örtlichen Zhuang-Minderheit mit extrem langen Haaren Frauen der örtlichen Zhuang-Minderheit mit extrem langen Haaren Frauen der örtlichen Zhuang-Minderheit mit extrem langen Haaren

Der Rückweg war dann deutlich kurzer, da ich an der Kreuzung umsteigen konnte. Obwohl wir in einen dichten Nebel und leichten Regen kamen, war ich nach 2,5 Stunden (statt 4,5 auf dem Hinweg) wieder in Guilin.

Dann traf ich mich mit dem Wikinger und den Italienerinnen auf dem Night Market, was gar nicht so einfach war… Dieser besteht aus tausenden kleinen Ständen, die sich auf mehrere Straßen verteilen und allerlei typisch chinesischen Plunder anbieten. Danach ging es zu einem muslimisch-chinesischen Restaurant, wie es auch ganz in der Nähe des West-Tors meiner Universität (der ECUST) gibt.

Anschließend saßen wir im Hostel der anderen und tranken Bier mit mehreren Briten, zwei aus Leeds (Vater und Tochter), einem Rasta-Paar aus Newcastle (Tony und Kristhy) und einem Kanadier mit leichtem Latino-Dialekt…

2 Briten und 1 Kanadier Chinesisches Bier (ca. 3,6% Alkohol)

Für den nächsten Tag war dann eine Boots-Tour Richtung Yangshuo geplant…