Bevor ich jemals chinesischen Boden betreten hatte, konnte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorstellen, eines Tages alleine durch dieses wahnsinnig große und so abwechslungsreiche China zu reisen.
Mit anderen Worten: Mein Leben hatte sich stark verändert.
Und jetzt erkläre ich dir, was das für dich bedeutet und was du daraus lernen kannst.
Als ich dann 2006 im Flugzeug nach Beijing saß und meinen Reiseführer auspackte, um die wichtigsten Vokabeln zu lernen („hallo“, „was kostet das?“, „danke“, „bezahlen“ und „nein, das will ich nicht“), da hatte ich immer noch große Bedenken, wie ich mich dort verständigen sollte. Immerhin hatten mein Reisebegleiter und ich schon vor der Abreise geplant, zur Zeit der nationalen Feiertage von Beijing nach Shanghai zu reisen. Und wer jemals Bilder davon gesehen hat, kann sich vorstellen, was das bedeutet: Beispiel 1, Beispiel 2.
Wie geht man mit der Sprachbarriere um?
Sprache ist und bleibt in meinen Augen der Schlüssel für eine gelungene Reise. Aber selbst die kleine Dinge, wie z.B. Wasser im Supermarkt kaufen, können einem extrem schwierig erscheinen, wenn man vorher sonst nur in europäischen oder englischsprachigen Ländern unterwegs war (wobei ich in Frankreich fast größere Verständigungsprobleme habe 😉 ).
Aber es gibt noch viel kompliziertere Fragen:
- Wie sollte ich also einem Taxifahrer klar machen, wohin ich will, auch wenn man eine Karte als Hilfsmittel dabei hat?
- Wie sollte ich in einem Restaurant das richtige Essen bestellen?
- Wie sollte ich mir ein Ticket für die U-Bahn oder eine Zugfahrkarte kaufen?
- Wie sollte ich beim einkaufen auf einem Markt feilschen?
- Was sollte ich in einem Notfall machen?
Im Grunde sind das immer die gleichen Fragen, die du dir sicherlich auch stellst, wenn du in ein Land reist, das du nicht kennst und dessen Sprache du nicht sprichst. Mit Händen und Füßen kann sich zwar jederzeit behelfen, aber es bringt dich auch nicht immer zum gewünschten Ergebnis.
Reisen erweitert den Horizont
Aber hat das nicht auch einen gewissen Reiz? Schließlich reise ich ja nicht, um Dinge zu sehen oder zu erleben, die ich schon tausendfach durchgemacht habe. Ich möchte etwas Neues essen, neue Städte erkunden, fremde Kulturen erleben und überrascht werden. Natürlich gibt es auch negative Erlebnisse und Erfahrungen, aber auch die bringen dich im Leben weiter.
Denn ein krasser Kulturschock hat auch positive Seiten:
- Du lernst dich besser selbst kennen, ob und wie du mit völlig fremden Kulturen zurecht kommst.
- Du lernst deine Heimat und dein eigenes Leben besser zu schätzen.
- Oder du lernst ein besseres Leben an einem schönerem Ort kennen.
- Du entwickelst ein Verständnis für andere Kulturen und Nationalitäten.
- Du lernst fremde Menschen kennen und findest neue Freunde.
- Du entdeckst inspirierende Speisen und Rezepte, die du zu Hause niemals probiert hättest.
- Du erkundest andere Religionen (buddhistische Tempel sind sehr beeindruckend).
- Du hörst neue Musik und erfährst, was eine chinesische Oper ist
Trau dich!
Buche eine Flug nach China, Japan, Indonesien, Indien, Papua-Neuguinea oder wohin auch immer! Oder trampe einfach los, so wie ein Münchener, den ich in Beijing kennenlernte (dauert nur etwas länger).
China bietet sich als kulturell total gegensätzliches und gleichzeitig extrem sicheres Reiseland perfekt für überraschende Erfahrungen an. Zu anderen asiatischen Ländern kann ich nicht viel berichten, aber da stehen einige noch auf meiner ToDo-Liste (u.a. Nepal).
Keine Angst haben
Und lass dir von den Warnungen des Auswärtigen Amts nicht zu viel Angst einjagen, dort werden logischerweise nur negative Dinge genannt, die aber oft statistisch gesehen total irrelevant sind. Es spricht nichts gegen eine gute Reisevorbereitung für China, so dass man auf das eine oder andere vorbereitet ist. Aber das reicht auch schon.
Denn: Jedes Jahr reisen tausende Menschen wie du in viele dieser Länder, ohne dass es dabei zu irgendwelchen gravierenden Problemen kommt.
Du wirst überrascht sein, wie sich deine Sicht auf China verändern wird, sobald du das Leben dort mit eigenen Augen gesehen hast, mit hunderten Chinesen zusammen in der U-Bahn gefahren bist, wenn du das erste Mal Hot Pot, eine richtige Peking-Ente oder Skorpione am Spieß gegessen hast.
Oder wenn du die Chinesischen Mauer bestiegen hast und sicher wieder herunter gekommen bist.
So, nun habe ich fast schon zu viel verraten, du sollst ja auch selbst diese Dinge kennen lernen und deine eigenen Erfahrungen machen. Gerade die kleinen Unterschiede zu deinem Alltag werden dir die Augen öffnen und dein bisheriges Leben in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen.
Ich hoffe, das ich dir den letzten Kick geben konnte und du bereit bist, dich auf ein Abenteuer einzulassen.
Das solltest du mitnehmen:
Lektion 1: Bereite dich auf die Sprache des Landes vor.
Lektion 2: Habe keine Angst!
Lektion 3: Sei offen für Neues.
Lektion 4: Genieße die Zeit und habe Spaß!