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Mein Interesse an China begann mit den Kung-Fu-Filmen von Jackie Chan...

Willkommen im Jahr der Schlange!

新年快乐! Frohes neues Jahr, so heißt es derzeit in China und anderen asiatischen Ländern, deren Zeitrechnung nach dem Mondkalender läuft. Denn am 10. Februar begann dort das Jahr der Schlange. Aber zu diesem Anlass wünscht man sich vor allem Reichtum, was derzeit in China für viele das Wichtigste überhaupt ist.

Deshalb sagt man dort auch:

恭喜发财!

Wie bei uns an Sylvester wurden in Asien auch jede Menge Knaller und Feuerwerke losgelassen, um böse Geister zu vertreiben. Die Bilder der üblichen Feierlichkeiten findet man auch in den deutschen Medien (und sind ja auch schon fast nix Neues mehr).

Spiele-Klassiker als Neujahrsgruß
Dieses Video ist aber ein Neujahrsgruß und zugleich eine Hommage an das Spiel „Snake“ und wünscht euch allen auch ein erfolgreiches Jahr der Schlange:

Kleine Vokabelliste:
恭喜 = gōngxǐ = Glückwunsch
发财 = fācái = reich werden
新 = xīn = neu
年 = nián = Jahr
快乐 = kuàilè = glücklich; Freude
蛇 = shé = Schlange

ps.: Wer jetzt gerade in China sein sollte, dem wünsche ich viel Spaß beim Reisen oder shoppen gehen. 😉

Dragonstyle: ZDF-Doku über Chinesischen HipHop

Auf ZDF Kultur lief vor einiger Zeit eine Dokumentation über HipHop in China, ein Großteil der Sendung scheint aber von 2008 zu sein wie dieser Artikel von Arte zeigt. Nichtsdestotrotz ist die Sendung mehr als einen Blick wert!

Rap, B-Boying und Graffiti
Der Fokus des Beitrags liegt auf Rap, aber auch B-Boys und Graffiti-Artists werden gezeigt. Auch Yin Ts’ang und Young Kin (welcher halb Schweizer, halb Chinese ist), die ich euch in einem meiner ersten Posts über chinesischen Rap bereits vorgestellt habe, kommen dort zu Wort.

Beijing vs. Shanghai
Die beiden bekanntesten Städte Chinas gehören auch bei Rap an erster Stelle im großen Land der Mitte. Dort gibt es seit längerem schon zahlreiche Künstler und eine kleine Szene. Wer das Glück hatte, in beiden Städte gewesen zu sein, weiß wie unterschiedlich diese sind. Genauso ist es auch mit Rap aus der jeweiligen Stadt. Young Kin vergleicht Beijing und Shanghai mit New York und Los Angeles, was hoffentlich nicht eines Tages zu einer ähnlich blutigen Rivalität wie in den USA führt. Ich vergleiche die beiden Städte immer mit Berlin (Beijing) und München (Shanghai)…

Nach einer kurzen Einlage zu dem Song „Wang zuo, wang you (To the left, to the right)“ werden dann auch noch Rapper, Breaker und andere HipHoper aus weiteren Städten vorgestellt (Chengdu und Guangzhou).

Politik im Chinesischen Rap
Interessant finde ich, wie viel in der Doku über Politik gesprochen wird, auch wenn die Beteiligten keine eindeutigen Aussagen dazu machen. Aber alle sind sich einige, dass man über bestimmte Themen besser nicht singen sollte, da das sonst das Ende der Karriere ist (oder mehr).

Fazit
Insgesamt gibt die Doku einen guten Überblick und zeigt die wichtigsten Menschen aus der Szene. Dabei werden auch ernste Themen (Politik) angesprochen, wenn auch verständlicherweise nicht vollkommen. Am wichtigsten finde ich es jedoch, dass man versteht, warum und wie HipHop und Rap in China am wachsen ist und welche Motive die Protagonisten dabei haben.

Hier findet ihr weitere Facts über HipHop in China.

Dandong: An der Grenze zu Nordkorea

Während meines Aufenthalts in China (Shanghai) musste ich immer wieder einen Werbespot im englischen Kanal vom chinesischen Staatsfernsehen (CCTV) ertragen, der den Hafen von Dandong anpries. Das war auch ein Grund, warum ich immer öfter die richtigen chinesischen Sender einschaltete… vor allem natürlich, um mein Chinesisch zu verbessern, aber dieser Werbespot (und andere sich ständig wiederholende) hat auch dazu beigetragen. Wer den Spot kennt, weiß wovon ich rede…

Besondere Grenzstadt Dandong
Zurück zum Thema: Dandong liegt direkt an der Grenze zu Nordkorea, welche durch den Fluss Yalu markiert wird. Auf der nordkoreanischen Seite liegt die Stadt Sinŭiju und die beiden Städte sind über eine Eisenbahnbrücke verbunden. Diese besondere Lage von Dandong sorgt für einige interessante Konstellationen. Zum einen gibt es viele Nordkoreaner in der Stadt, da dort sehr viel Handel mit Nordkorea betrieben wird. Zum anderen müssen sich Südkoreaner vorsehen, wenn sie sich in Dandong aufhalten, da sie angeblich jederzeit das Ziel von nordkoreanische Spionen werden könnten.

Darüber und über die Stadt an sich berichtet eine aus Südkorea stammende US-Reporterin Jane Lanhee Lee (Reuters) in diesem Video:

Dandong und die Grenze bei Nacht
Sehr interessant ist auch die Aussicht bei Nacht: Die chinesische Stadt ist typischerweise sehr stark beleuchtet (wie überall in China), die koreanische Seite dagegen total dunkel:

via Shanghaiist